Monatsarchiv für Oktober 2008

17. Oktober 2008

Was die Eigenheimfinanzierung mit testosterongeschwängerten Finanzmärkten zu tun hat

Ich habe zwar trotz der Lektüre von Kapitalanlage für Dummies keine grosse Ahnung von der Welt der Börsen und Finanzen. Trotzdem habe ich mich in letzte Zeit angesichts der Finanzkrise zu fragen begonnen, was die Banken, auf denen mein Geld liegt, zu dieser Situation zu sagen haben. Eine kleine Surferei durch die Seiten der Banken brachte folgende Antwort zu Tage: nichts… Fröhlich lachende Gesichter, “der Klick zum Glück” und “Vorwärtskommen durch Vorsorgen” (BEKB), “Der Traum vom Eigenheim” und “Ihr Schlüssel zur Pensionsplanung” (Bank in Huttwil), kurz: Friede, Freude, Eierkuchen, aber keine Stellungnahme zur Aktualität, keine Informationen für die besorgte Kundschaft. Und das Tüpfelchen auf dem i: auch von der Crédit Suisse flattert mir noch ein Mail zur Eigenheimfinanzierung (mit lachenden Gesichtern, selbstverständlich) in die Mailbox!

Die erfreuliche Ausnahme ist die alternative Bank (ABS), die mir schon wegen ihren ethischen Grundsätzen sympathischer und vertrauenswürdiger scheint als ihre Kolleginnen. Gleich auf ihrer Empfangsseite findet sich eine zweiseitige Mitteilung zur Finanzmarktkrise. Natürlich schiebt sich auch die ABS keinen schwarzen Peter in den Schuh, sie lässt sich im Bericht relativ gut dastehen. Aber immerhin nimmt sie Stellung und verkauft die Kundschaft nicht für dumm wie andere, die die Geschehnisse schweigend übergehen und so tun, als ob nichts passiert wäre.

Und für alle, welche ihr Geld auf den Banken nicht mehr sicher wähnen, hier der ultimative Tip vom Neurologieprofessoren Joe Herbert, gelesen letzte Woche in der Weltwoche: Schnappt euch den nächstbesten Mann, vertraut ihm euer Geld an, und er wird es dank seiner Testosteronfülle sicher für euch aufbewahren. Passt aber auf, dass ihr keinen Protomacho erwischt, denn ein Zuviel des Hormons ist kontraproduktiv! Da ist ja nur zu hoffen, dass sich das Testosteron in der Finanzwelt wieder auf dem richtigen Niveau einpendelt…

3. Oktober 2008

Vegetarische Leiden akademisch

Ein kleiner Nachtrag zum letzten Eintrag: Inzwischen hat auch die Mensa Miséricorde nach dem sommerlichen Umbau wieder ihre Tore geöffnet. Das auf der Homepage angekündigte tägliche vegetarische Menü ist ein - grosse Überraschung! - Beilagen- und Salatbuffet. Auf diesem findet sich auch ein kleines vegetarisches Extra (gestern: Brochettes des boulettes de céréales, lauwarm und fad), das im Wochenmenuplan vergeblich gesucht wird. Bezahlt wird alles pro 100 g, was wesentlich teurer kommt als die Fleischmenus. Auch an der Uni Fribourg stimmt also das Preis-Leistungsverhältnis für Vegis (noch?) nicht…